Procurement Technology: Viele Lösungen, doch mäßig interessierte Unternehmen
Sind KI getriebene technologische Lösungen sinnvolle Tools für den Einkauf? Dieser Frage widmete sich die Paneldiskussion beim Wissenschaftlichen Symposium des BME am 4. März 2024 in Mannheim. Zwei Start-ups stellten Produkte und Erfahrungen vor.
Auf einer internationalen Messe für den Einkauf hätten mehr als 150 Startups KI-Produkte für den Einkauf vorgestellt, berichtete Fabian Heinrich, Gründer von Mercanis und umriss damit schon eine wichtige Herausforderung für Procurement Technology: Auf dem Markt finden sich viele spezialisierte Kleinlösungen, doch die Kunden seien eher an breiter aufgestellten Lösungen – an besten Stand-alone-Lösungen – interessiert, um diese zügig in die vorhandene IT-Struktur einbinden zu können. Professor Leif Döring von der Universität Mannheim und Gründer von Adago berichtete Ähnliches aus großen Unternehmen: einerseits sehr komplexe Supply Chains und andererseits eine fehlende Bereitschaft, in diesem Bereich deutlich zu investieren, um technologisch voranzukommen.
Eine schnelle Lösung sei angesichts der Behäbigkeit vor allem großer Unternehmen nicht in Sicht. Doch genau diese Unternehmen bräuchte es, um voranzukommen: Sie verfügten über die entsprechenden qualitativ hochwertigen Datenmengen, um Procurement Technology perspektivisch gewinnbringend einsetzen zu können.
Was den beiden Gründern Mut macht, am Ball zu bleiben, sind zwei neuere Entwicklungen: die durch die Pandemie bedingte deutliche Beschleunigung der Digitalisierung sowie das breite Interesse für KI-Lösungen, ausgelöst durch den Hype um openAI und ChatGPT. Beide Gründer konzentrieren sich daher aktuell mit Angeboten an Unternehmen, die sich für Strategieberatung interessieren und aus Branchen mit einer Motivation für Procurement Technology kommen, wie zum Beispiel Pharma.